Befreiung durch Schönheit 07
[01]
Eine Weile in der Gunst des Schönen
Über die Rezeption von Kunst
Der Kunst gegenüber bin ich demütig.
Ansonsten bin ich rotzfrech wie immer.
Wondratschek
[02]
Glücken im Schauen und im Schönen –
Inhalte und Vorgehensweisen (mit Dr. Silke Meinert)
"Zuerst sieh zu, dass du wirklich erfährst, erlebst, erstaunst, und dich erschüttern lässt in deinem vis-a-vis von etwas Schönem, was es auch sei, wie wenig es auch sei, wie nebensächlich es sei, wie abständig und unanständig, unvollkommen es sei, wie ..."
[03]
Deine Existenz
hängt nicht am seidenen Faden der Kunst -
doch dein Glücken
in vielen Fällen und Fallen schon.
Es gibt Kunst, die dich betrifft, trifft, erfreut und herausfordert.
Die Bilder, Skulpturen, Filme, Musikstücke, Texte, Theaterstücke
muss ich nur finden, die ich zur Belustigung und Entfaltung brauche.
Ich suche Kunst, die mich umhaut, Kunst, die mir schmeichelt.
Kunst, die mich ärgert und stört, ist fast immer dieselbe ...
[04]
Ein Blick auf die Architektur,
ihre Funktion, Schönheit und Käuflichkeit
Die Kunst der Architektur ist jene, die am nächsten den Machthabern, Reichen und Entscheidern steht. Sie ist aus ihrer Funktion heraus am meisten käuflich. Sie ist den Begierden des Ruhmes, der Repräsentation der Machtbedeutsamkeit ...
[05]
Barbaren im Garten der Kultur
Neben den "repräsentativen Kulturräumen" einer in seiner Einheit zersplitterten Gesellschaft braucht der Mensch eine Kultur-Mikrokultur seiner eigenen Gefühle und seiner Verhaltensweisen.
Die Entwicklung einer Basis-Mikrokultur - die Subjektkultur der ...
[06]
Volkes Stimme – Bild-Kunst-Test-Diffamierung, Diffamierung!
Es werden fünf Bilder – abstrakt, nonfigurativ-graphisch, malerisch farbig vorgestellt. Es sind gute Bilder, die aus dem historischen, lebenslaufmäßigen Werk-Kontext gerissen sind.
Schaut einmal hin, und eins ist von der Äffin Banghi, 31 Jahre alt, man könnte ...
[07]
Reflexionen zu Joseph Beuys
Essay über Joseph Beuys
Jahrhundertkünstler
Weisheitslehrer
Gesellschaftsreformer
Ich beschränke mich mit dem Gedanken dieses Manuskripts auf den eher unbekannten Weisheitslehrer Beuys.
Er versuchte, Herzen zu erweichen, mit Vernunft zu überlegen, mit Geheimnissen zu gewinnen, mit dem Fetisch der Alltagsdinge Symbole der Lebenserhaltung zu ...
[08]
E. O. Köpkes Bilderwelt Reflexionen,
Aphorismen,
Betrachtungen zu
E. O. Köpkes Bilderreihe:
Mit heller Mitte
Es ist des Sinnes voll die leidenschaftliche Narretei der Kunst, gerade, weil sie am Rande der Macht, des Kapitals, der Morde, der Weltgeschichte existiert.
[09]
Gedanken Austausch
Die Künste haben ihre empfindsamen Wahrnehmungen und Visionen. Ihre Aufgabe ist es, zu verzaubern.
Aus unseren Märchen wissen wir, dass es guten und bösen Zauber gibt. Manchmal ist der Zauber heilend. Das verhält sich so wie mit Gift und Gabe, Heilkraft und Unheiltrank. Wir brauchen solchen Zauber, sonst könnten wir Welt weder ertragen noch genießen. Wir sollen also von den Künsten: Zeit, Gesellschaft, Raum und Leben verzaubern ...
[10]
Aphorismen Ägypten
- Gestern die Ordnung
- Gestern im Alltagssystem die Schönheit
- Kunst und Macht damals
- Heute
- Ach wir Touristen
Wir stehen davor ohne Gefühl und Ahnung, ja ohne Intelligenz und Wissen, ja sogar ohne Handwerk und Können und die Meister von Abu Simbel haben all das in sich zu einer Einheit mühelos vereint.
Eine merkwürdige, letzte verschwommene Ehrerbietung Abu Simbel hat eine eigene Fluglinie, einen Flug..., eine Boing 737, einen Flughafen, Flugpersonal, eine richtige ...
[11]
Mantras für den Künstler
Die Schönheit in der Schöpfung Gottes und in den Schöpfungen des Menschen sind die Flügel deiner Spiritualität.
Der Künstler ist nah der Schöpfung.
Die Verbundenheit mit der Schönheit ist eine mystische Verbindung mit der Liebe ...
[12]
Etwas von der Kunst des Schönen
Kunst des Schönen ist nicht nur zur Bildung, Prestige, Repräsentation oder Luxus da, sondern zum Sehen
Riechen
Tasten
Hören
Fühlen
Denken,
Deine Sinne soll sie anrühren, anstecken fürs Schöne, zum Genuss ermuntern und zur Erschütterung Veränderung, Weitung beitragen.
Der Mensch muss dies lernen, beginnen, üben, wiederholen ...
[13]
Kunst und ihr Verhältnis zur Macht
Das Verhältnis aller Künste ist zur Macht in Staat, Kirchen, Wirtschaft ein sehr ambivalentes. Real sind sie auf die Herren oder Schweineherren angewiesen und sie wissen, dass sie ihre Kreationen kaum realisieren können ohne Herrschaft und Reichtum.
Ihre Angst vor Beeinflussung, ja Befehl und Diktat ist andererseits berechtigt. Die Künste, insbesondere auch die Baukunst hängt von den ...
[14]
Künste zwischen Mächten, Massen, Märkten und Medien von einigen erwachten Individuen genossen
Künste und das Schöne haben nie die bündige Kraft für Einzelne wie Gesellschaften gehabt, so wie die Religionen und Wissenschaften. Sie besaßen auch wie die freien Weisheitslehren nie eine eigene Institution.
Die Schönheit ergötzt, doch ihre Aspekte sind zu verschieden, als dass sie ...
[15]
Wozu verhelfen Gedichte
Noch nie waren Gedichte so gut zu verstehen. "Heute, in der Mitte des Jahrhunderts, erfüllt sich das Wort, das Franz Marc im Jahre 1915 notierte: 'Wir werden im 20. Jahrhundert zwischen fremden Ge-sichtern, neuen Bildern und unerhörten Klängen leben. Viele, die die innere Glut nicht haben, werden frieren und nichts fühlen als eine Kühle und in die Ruinen ihrer Erinnerung flüchten". (Gebser, Jean Ursprung und Gegenwart, 2. Bd. Stuttgart 1953, S. 337)
Beides ist eingetreten - sowohl das ...
[16]
Anläßlich der Betrachtung
eines ökologischen
Kunstwerks von
Hösch - Stefan Pfaff
Schönheit ist Energie - Form.
Gelingt es, sie zu entfalten, geschieht dies aus der Quelle der Energie zum Ziele der Energievermehrung. Dies gilt sowohl für das Wirken der Natur als auch der Kunst.
Energieprozesse und Stukturprozesse sind komplementär. Die Funktion verbindet ...
[17]
Höre
horche
lausche
Höre
horche
lausche
Ich höre Stimmen, Klänge, Worte, Harmonien, Lärm, Geschrei, Scheußlichkeiten, Schönheiten.
Ich höre mit Lust mit Schmerzen, höre, und die Welt überflutet oft meine Ohren.
Ich höre dich an, höre auf dich, gehöre dir, aufhören kann ich nicht, einhören mag ich mich oft nicht.
Ich höre lieblos ...
[18]
Zur Ausstellung
Stephanie Lillotte – Am Anfang war der Stein...
Ölbilder und Zeichnungen - Dokumente in Form und Farbe aus 10 Jahren
Aus Steinen macht man ein Denkmahl, ein Mahnmal.
Aus Steinen macht man Bilder.
Beidesmal ist Stein fast nicht mehr zu erkennen. Doch er ist Basis und Ausgangspunkt. Der entscheidende Schritt liegt in unserem Umgang mit ihm.
Wir beginnen ihn zu sehen, zu tasten, zu erfühlen, ja sogar ein bisschen zu verstehen. Dieser Umgang produziert Gefühle im Gehirn, diese werden Bewertungen und Handlungen. Siehe da, nun entsteht ein Ausdruck. Dann nimmt dieser jeweilig schönere Form an, bis er ...
[19]
Bewegung, Beweglichkeit, Bewegtheit durch alle Künste
Was einer von den Künsten seit frühester Zeit erhoffte, nämlich etwas Freude und Lust als Abglanz von Liebe, das gewährt nun vollmundig, vielversprechend die Werbung, Reklame und Propaganda. Jedes angepriesene Konsumobjekt, jedes noch so alltägliche Präparat oder Instrument, ob es Verpackungs- oder Toilettenpapier ist, zeigt auf bildhaft poetische Weise berauschend, wie sehr du glücklich wirst und ins Angesicht gesehen dem Besitzer des angepriesenen Objekts, weißt du jedes Mal, was süßer Orgasmus ist. Wie sollen da die Künste mithalten? Und unverhohlen zeigen sie eher Schwierigkeiten, Probleme, sehr penible sensible Verhältnisse auf, sehr denksam, sehr belichtend reflexiv. Und alle "ästhetische Erfahrung" ist ...
[20]
BILD als Kunstbelehrer
"Wenn Gelassenheit und Toleranz zur Sünde werden, wütender Spott und leidenschaftliche Anklage zur Tugend …"
Schlimmer als die Vogelgrippe wird eine Seuche, die den Namen: "BILD dir deine Meinung" hat und als Epidemie eigentlich heißt: "BILD bildet dir eine Unzahl Meinungs-Vorurteile schlimmster Art und gefährdet dein glückendes und erfülltes Leben!" Die Seuche schafft Mief und sichert jeden im angehäuften Gerümpel und Müll der eigenen Seele.
Auf 2. Seite wagt BILD am 16.02.06 ...
[21]
Moderne Kunst:
Logische Folge der bisherigen Kunstgeschichte?
Die Entdeckung seiner Seele und seines Geistes musste der Mensch schon leisten, bevor er mit seinen Künstlern zu zaubern begann. Diese Entdeckung geschah und geschieht durch sein Vermögen subjektiver Reflexivität. Diese ist eine Fähigkeit des menschlichen Gehirns. Sie ist im letzten Jahrhundert v. Chr. in der so genannten Achsenzeit evolutionär geworden und historisch in Erscheinung getreten. Seitdem tritt sie phasenweise in besonderen Zeitaltern immer neu und stärker auf. ...
[22]
Aufzeichnungen auf der Bali-Reise
Erlebnisse, Beobachtungen, Reflexionen zur
Selbstreise, Fernreise, Gruppenreise
So eine liebenswürdige Ansammlung von neuer alter Tradition, von Brauchtum, Religion und Volkskunst, von Kitsch, Innigkeit und sprudelnden Impulsen banalster, jedoch freundlich-zärtlicher Art! In Banalia-Bali spürt jeder göttlichen Alltagsatem. In Banalia-Bali (wo auch immer) ist alles so wie in ...
[23]
Der Brand der Künste im gesellschaftlichen Zeitalter der Postmoderne
Nicht die Künste sollen gedeutet werden, sie deuten den Menschen des Zeitalters. Nicht die Künste sind zu erklären, sondern sie erklären den Menschen.
Nicht die Künste sollen verstanden werden, sie verstehen den Menschen. Viele Wissenschaftler und Kritiker der Künste leben von den Künsten, die sie und andere einem besseren Verständnis bringen. Nimm alle ...
[24]
Gespräch über Nutzen, Wirksamkeit, Ergebnisse der Rezeption schöner Objekte
Ein Dialog zu dritt
A Laß uns die Zeit nehmen, paar Gedanken zu machen.
B Worüber auch immer, es ist gut und nützlich, nachzudenken!
C Wenn es euch wirklich egal ist, stelle ich die Frage: Was soll das ganze Gequatsche über Kunst, Literatur, über Bilder, Steine, schöne Formen und so ...?
[25]
Nachdenkliche Thesen, Aspekte und Facetten zur Dokumenta 11
Zerrissenheit und verwegene Mannigfaltigkeit sind Garantie dafür, dass dem Menschen weiterhin Ausdruck und Kunst treu bleiben.
Fragen, Fragen, Fragen, ...
Was will die Dokumenta 11 zeigen und uns aufweisen?
Was bietet sie dem rezipierenden Publikum?
Was sehen die vielen Jungen in ihr?
Was ist diese schöne Kunst-Kirmes wert?
...
[26]
Kunst -
Erfahrung
Therapie
Spiritualität
Destruktionen und Konstruktionen
Lernakte ästhetischer Erfahrung
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Kunst erleben - Rauminstallation
Kunst zu erleben heißt, sie herauszuarbeiten aus der Weltgeschichte.
Kunst rezipieren heißt auch, das, woraus sie entstand, zu erfahren.
Lebendige Kunst ist stets Ausdruck des Kampfes wider die "Zeit".
Daß wir sezieren, schematisieren und abstrahieren müssen, dem kann sich keiner ...
[28]
Reise nach Mauritius
Es ist schon eine Ungeheuerlichkeit, daß ich solch einer Entfernung unterwofen werde. In dieser, meiner Ohnmacht bleibt sie trotzdem ohnmächtig gegenüber allen Gefühlen, Süchten, Wünschen, Freuden, Wonneschauern, Lebenszeichen und Vermischung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Sehnsuchtsweh birgt nicht nur das Versprechen der Erlösung in sich, sondern auch sich auftuende ...
[29]
Zu einer Ausstellung von Pirjo Niiranen - LEBENSSPUREN - Portraits alter Menschen
Lebensspuren - Wer oder was hinterläßt Spuren?
So wird es oft gesehen: Das Leben hinterläßt Spuren auf meinem Gesicht, auf meinem Körper, der Haut und auch in allen "Innereien",: es sind Falten, behinderungen, körperliche "Eindrücke"!
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Einfache Formen
in der Vielfalt
der Möglichkeiten
Eine Einführung
„Das Kreuzworträtsel des Lebens
wird in Stein gehauen"
(Paavo Naavikko)
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